Schatten
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Aktuelles aus Karlstadt
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Begehung des Steinbruchs der Fa. Schwenk in Klein-Laudenbach

Eingehüllt in eine riesige Staubwolke und mit lautem Knall löste sich geschmeidig eine 5000 to schwere Gesteinswand. Die Sprengung, unter Aufsicht des Sprengmeisters Ehrenfels, ausgelöst von unserer „Sprengpatin“ Alida Mungenast, verfolgte eine stattliche Gruppe von Freien Wählern und interessierten Bürgern aus sicherer Entfernung.

Johannes Trenkwalder, Direktor der Fa. Schwenk, bot den Freien Wählern gleich zu Beginn seiner Führung durch den Steinbruch in Klein-Laudenbach einen spektakulären Höhepunkt.

Der vor ca. 220 Mio. Jahren durch ein Binnenmeer entstandene Muschelkalk ist der Rohstoff für die Zementherstellung. Erstaunt erfuhren die Teilnehmer, dass sich die gleichen geologischen Formationen in Dubai und im Mittleren Teil Afrikas, auch aufgrund von übereinstimmenden Dinosaurierspuren nachweisen lassen.

Die ca. 100 m hohe Kalkwand im Unteren Muschelkalk wird durch Sprengungen terrassiert und abgebaut. Um die Erschütterungen so gering wie möglich zu halten sprengt man heutzutage im Zündversatz in einer Höhe von 15 m (früher bis zu 30 m und vielfach erhöhter Sprengstoffmenge).

Der jährliche Abbau beläuft sich auf ca. 1 Mio to Material. Gleichmäßig gebrochen wird es im sog. Mischbett in horizontalen Schichten eingebracht. Durch vertikale Schnitte wird das Material homogenisiert und damit eine gleichmäßige chemische Zusammensetzung gewährleistet.

Bis zu 40 to, das ist eine ungefähre Wochenproduktion, können hier verarbeitet und gelagert werden. Auf dem weiträumigen Rundgang durch das Gelände war der Gesteinsaufbau von Unterem, Mittlerem und Oberen Muschelkalk gut zu erkennen.

Da der Mittlere Muschelkalk für die Produktion ungeeignet ist, dient er als Abraum zur Wiederverfüllung des Steinbruches, der so durch natürliche Subsession rekultiviert wird. Herr Trenkwalder erläuterte die erheblichen rechtlichen Auflagen, die bei der Betreibung des Steinbruches genauestens eingehalten werden müssen.

Das gilt auch insbesondere für den  Grundwasserschutz. In einem riesigen See hat sich bereits das Grundwasser gesammelt. Es wird in Zukunft, wenn Beeinträchtigungen beim Laudenbach durch weiteren Gesteinsabbau entstehen, durch interirdische Verrohrung der Quelle zugeführt. Damit werden Schüttung und Qualität des Baches aufrecht erhalten.

Dass auch der Umweltschutz gross geschrieben wird, zeigt, dass seit Jahren ein Uhu-Pärchen auf dem Areal heimisch ist und seine Jungen aufzieht.

Für den hoch interessanten zweistündigen Rundgang  bedankte sich 1. Vorsitzender Manfred Lippert im Namen der Freien Wähler bei Herrn Trenkwalder.